Mate Sieber

Logo Mate Sieber

Leserbrief: Die Realität in Dollern

Zum Artikel „Strabs wird in Dollern nicht abgeschafft“ (TAGEBLATT vom 23. Dezember) schreibt Mate Sieber, Böttcherring in Horneburg:

Die Ratssitzung in Dollern mit den anschließenden Äußerungen lassen einen ratlos zurück. Warum? Weil mein Ideal von Politik – was es ist und was für eine Aufgabe es hat – ein anderes ist. „Eine sachorientierte Debatte, mit gegenseitigem Respekt, die die Bürger und Bürgerinnen zum Mitmachen einlädt. Es soll doch großartig sein, sich politisch und gesellschaftlich für seinen Ort einzusetzen.“

Das ist meine Meinung, nun zur Realität in Dollern. Ein Ratsmitglied hat vier innovative Anträge im Rat gestellt. Nun habe ich das Gefühl, dass die politische Spitze in Dollern folgenden Satz falsch interpretiert: „Eine Demokratie, in der nicht gestritten wird, ist keine Demokratie“ – Schmidt.

Warum sage ich falsch interpretiert? Weil weder in der Sitzung noch danach in der Öffentlichkeit diskutiert wurde. Vielmehr wurde eine Diffamierungskampagne gestartet. Anstatt sich vernünftig mit den Themen der Anträge, auseinanderzusetzen, bestanden die besagten öffentlichen Kommentare von Politikern zu 80 Prozent darin, die FDP zu diffamieren.

Dabei ging es nicht um die Anträge aus Dollern, sondern um Kemmerich (Thüringen), um die Bundesebene, oder um Themen aus vergangenen Jahrzehnten. Aber nicht darum, was die FDP vor Ort für Vorschläge macht. Aber in der Kommunalpolitik geht es um: die Kommune. Außerdem, und das sollten die anderen Parteien auch wissen, hat man als Basismitglied, je höher die Ebene ist, nicht in jeder Entscheidung das letzte Wort, vor allem wenn es zum Beispiel Thüringen betrifft. Sogar noch ein anderes Bundesland. Sie können gerne mal vorbeikommen und mit uns darüber sinnieren, wie unsere Haltung auch zu solchen Themen ist. Uns jedoch die Legitimität abzusprechen, ist verantwortungslos, weil es der Sache nicht dient, sondern Misstrauen sät. Zudem sollten die Parteien mehr auf Inhalte, statt auf blinde Wut setzen, denn wir wollen alle mehr Menschen haben, die mitmachen. Aber so hält man die Menschen politisch fern.

Wenn ich kritisiere, dann doch immer mit einem Gegenvorschlag und mit Respekt vor meinem Gegenüber. Das zeichnet unsere Freiheit doch aus. Jetzt noch einen Satz an die Basismitglieder der betroffenen Parteien. Auch Ihr habe eine Stimme und Meinung. Nutzt diese.